Erasmus-Projektfahrt nach Madrid 2023
Im Juni 2023 fand unser Aufenthalt in Spanien statt. Ganze neun Tage lang durften wir das Land kennenlernen, mit Spaniern zusammenleben, Erinnerungen fürs Leben schaffen, einiges über die Kultur der Iberischen Halbinsel erfahren und vor allem die Sprache praktizieren (la lengua más hermosa del mundo).
Es handelte sich um unsere Sprach- und Kultur- und Projektreise nach Madrid, gezeichnet von dem Aspekt der Weiterentwicklung projektartigen Lernens und gefördert von dem EU-Förderprogramm „Erasmus+“.
Was versteht man unter einer Sprach- und Kultur- und Projektreise?
Zum einen befanden wir uns auf einer Sprachreise. Ich verbinde damit das Bestellen der „Chocolate con Churros“ in Madrid oder das Gespräch mit María, einer Schülerin aus dem spanischen Schule, in der wir zu Gast waren. Die Interaktion mit Gleichaltrigen förderte nicht nur unseren Sprachhorizont, sondern auch unsere sozialen Kompetenzen. Die Schule befindet sich in Buitrago del Lozoya, ein schnuckeliges kleines Dorf nördlich von Madrid. Wir traten in Kontakt mit alteingesessenen Dorfbewohner*innen, die uns einen neuen, bisher unbekannten Lebensstil zeigten.
Zum anderen war es eine Kulturreise. Ich assoziiere mit diesem Begriff die Museumsführungen im Museo del Prado und Reina Sofía, bei denen wir uns mit der Kunst, als auch mit der Geschichte Spaniens ab dem 15. Jahrhundert beschäftigten. Zudem besichtigten wir das eindrucksvolle Toledo, auch Stadt der drei Kulturen genannt, da sich in dieser Christentum, Judentum und Islam begegneten, zum Teil in Harmonie zusammenlebten und sich voneinander inspirierten. In Toledo bewunderten wir außerdem das berühmte Gemälde „El entierro del conde de Orgaz“ von El Greco, das uns während der ganzen Reise begleitete, da sich ein Duplikat in dem riesigen Treppenhaus unseres Internates befand.
Und dann war es eine Projektreise: Wir lernten nachhaltig zu reisen und zu leben. Das erste, das mir hierbei in den Sinn kommt, ist unsere An- und Rückreise mit dem Zug. Dieses abenteuerliche Erlebnis behalte ich mir mein ganzes Leben lang in meinem Gedächtnis, denn es ließ mich auf eine bisher unbekannte Art und Weise reifen. Darüber hinaus verbrachten wir einen Vormittag in der Küche und neben den großartigen Rezepten, durften wir auch mehr über die Verarbeitung regionaler und saisonaler Lebensmittel erfahren. Der Aufenthalt in Spanien verstärkte unser aller Umweltbewusstsein und zeigte uns, wie wir die Welt in den unterschiedlichsten Bereichen zukunftsfähig gestalten können. Und in jedem Aspekt des Reisens und Lebens erprobten wir Arten des Lernens: Auf den Zugfahrten hatten wir deutlich mehr Zeit für Interviews mit den anderen Fahrgästen als geplant, wir testeten das Kooperieren mit den spanischen SchülerInnen – etwas wofür wir gerne mehr Zeit gehabt hätten und wir setzten das eigenständige Erarbeiten von Kulturgütern in Vergleich zu Führungen.
Alles in allem bin ich unglaublich dankbar für diese bleibende Erfahrung, die mein Leben bereichert hat. Ein herzliches Dankeschön an all die Lehrer*innen, die uns die Reise ermöglicht haben und sich weiterhin für solch wichtige Schulerfahrungen einsetzen. Ein herzliches Dankeschön auch an die europäische Union, die die ansonsten für manche viel zu teure Fahrt durch Förderung für alle möglich machte. Wir sind als Kurs zusammengewachsen, haben mit spanischen Freunden zusammengearbeitet und durften uns privat näher kennenlernen, und wir sind vielleicht auch in Europa ein klein wenig näher zusammen gewachsen. Fur mich persönlich waren es vor allem die kleinen Momente, die in meinem Herzen verewigt sind. Es sind Erlebnisse, die zu bedeutend sind, um sie in Worte zu fassen und die mich jederzeit in einen einzigartigen Abschnitt meines Lebens zurückversetzen.
¡Muchísimas gracias!